Montag, 21. Februar 2011

Unsere Gegner sind alles Bullen

Der 20.02. brachte das zweite Auswärtsspiel 2011. Nach dem verpatzten Start in Wiener Neustadt war es nötig, in Salzburg zumindest einen Punkt einzufahren, da alle anderen Konkurrenten um einen internationalen Startplatz gepunktet hatten. Die Salzburger waren vor dem Spiel 4 Punkte vor Rapid und auch sie hatten einen schlechten Start in die Frühjahrsrunde mit dem 1:1 im Westderby gegen Wacker Innsbruck. Doch die andere Vorgeschichte zum Spiel ereignete sich im letzten Jahr, als ich einem Freund versprochen hatte, ihn zum ersten Match in Salzburg nachdem ich in Wien wohne mitzunehmen, die Karten hatte ich und mit 2 Wienern ging es mit dem Auto nach Salzburg. Um rechtzeitig zu kommen wurde auch die eine oder andere Ampel ignoriert und auch quietschende Reifen gehörten auf der Fahrt dazu, natürlich alles nur für Rapid.

Vor dem Stadion war dann unsere Gruppe komplett und es ging 1,5 Stunden vor Anpfiff ins Stadion, wo der Block schon richtig gut gefüllt war, was man so früh im Stadion nicht unbedingt erwarten kann. Dagegen waren die Salzburger noch nicht anwesend, um die Vorurteile gegen Kommerzvereine mal wieder hervorzuholen. Das bekamen auch die Salzburger Spieler zu spüren, die als erste den Rasen zum warmmachen betraten und auch ordnungsgemäß ausgepfiffen wurden. Doch je näher der Anpfiff kam, umso voller wurden auch andere Ränge und besonders auf der Gegengeraden hatten sich einige mit grün-weißen Schals verirrt.

Der Support begann schon 30 Minuten vor dem Spiel als der gleiche Chant der in Wiener Neustadt Ende der ersten Hälfte gesungen wurde auch wieder zum Besten gegeben wurde. Und diesmal passte er durchaus und so gab es schon vor Anpfiff eine recht gute Stimmung. Man merkte, um was es in dem Spiel ging. Zum Einlauf gab es bei uns dagegen nur eine kleine Coreo, dagegen zeigten die Salzburger eine mit Pyro, ob es dafür Stadionverbote gab ist unbekannt. Die Partie begann mit guten 15 Minuten von Rapid, ehe die Salzburger die grün weißen in die eigene Hälfte zurückdrängten, da hätte schon ein Tor für die Hütteldorfer fallen dürfen. Trotzdem gab es eine ansprechende Leistung des BW und auf dem Platz. Doch so wie auf den guten Support kann man sich bei Rapid auch auf etwas anderes verlassen: Grobe Abwehrschnitzer. Und so einer von Soma führte zum 1:0 für die Hausherren. Bitter, da Rapid auch vorn eine große Chance kurz darauf vergab. Wobei man fairerweise gestehen muss, dass die Salzburger auch einige male am großartig agierenden Helge Payer scheiterten.

Woran es lag, dass in der Pause Tumulte im Block einsetzten ist nicht ersichtlich gewesen, auf alle Fälle gab es eine kleine Schlägerei, Medien würden wohl von Selbstreinigung der Kurve sprechen. Auf dem Platz gab es für den zweiten Abschnitt eine Änderung: Steffen Hofmann war jetzt auf dem Platz. Was fürs Spiel von Rapidsichtlich gut war. Doch nun kam Hektik in die Partie, denn Drazan und Cziommer bekamen die rote Karte, kurz darauf sah auch Prokopic den roten Karton, Rapid also in Unterzahl. Wobei Rapid zu dem Zeitpunkt gefühlt für jedes kleinere Foul mit gelb bestraft wurde. Was mich irgendwie ans Spiel von RB Leipzig gegen Lok Leipzig erinnerte, wo der andere Teil des Vereins in Deutschland auch immer recht rasch und lange auf dem Boden fiel und liegenblieb. Entsprechend angespannt war in der Zeit auch die Stimmung in der Kurve und die kleinen Schwächephasen wurden so gut überwunden. Dann die 71. Minute und das Tor von Soma, der sich beim Salzburger Tor ja einen Bock leistete, was zu einem absolut genialen Jubel führte. Und das war der richtige Stimmungsmacher für eine Pyroreiche Eröffnung der Rapidviertelstunde und fast wäre noch ein genialer Moment gekommen, doch Steffen Hofmann gelang es nicht, den Ball ins Tor zu bringen in der ca. 77. Minute. Das wäre in Unterzahl natürlich der Wahnsinn gewesen, gegen Red Bull das Spiel zu drehen. Und so begannen 10 Minuten voller Hoffen und Leiden, denn Salzburg spielte noch einmal stark nach vorn und bei Rapids Defensive weiß man ja eh nie. Auf der anderen Seite brachte Peter Pacult bei 9 Mann für Kavlak noch Nutschi um mit einem 4-1-1-2 oder halt 4-2-2 zu spielen, eigentlich vollkommen verrückt in der Situation, aber durchaus ein guter Schachzug, da Nutschi auch einige Bälle so verarbeitete, dass immerhin Zeit gewonnen wurde um den Punkt schlussendlich aus Salzburg zu holen.

Mann des Tages war sicherlich Payer, der einige Male rettete. Auch Drazan und Prokopic zeigten bis zu ihren Ausschlüssen eine gute Partie. Sorge für uns bereitet wohl zurzeit am Meisten der Sturm und das Mittelfeld, zweiteres jedoch vor allem wegen 2 gesperrten Spielern in der nächsten Zeit. VoH zeigte eine schwache Partie, wobei ich nicht glaube, dass ein anderer es vorn besser gemacht hätte. Außer der verletzte Gartler. Da kann man als Rapidler nur hoffen, dass er bald wieder fit wird. Aus sportlicher Sicht helfen Rapid jetzt nur 3 Siege in den kommenden Spielen, bevor es auf den Generalliacker zum Derby geht. Oder man muss sich doch über den eigentlich ungeliebten Pokal fürs internationale Geschäft qualifizieren.

Dafür war der Support schon wieder mindestens ChampionsLeaguewürdig (Quelle: Ein Bayernfan der nur meinte: „brutal“ und das auf gut bezog.) Aber es war definitiv besser las in Wiener Neustadt, was auch am Ergebnis und am Engagement der Mannschaft im Spiel lag. Man kann der Mannschaft für die Leistung eigentlich nichts Böses unterstellen, es war vor allem kämpferisch wieder ein Auftritt, mit dem man zufrieden sein kann. Aber jetzt muss man halt auch wieder die spielerischen Mittel finden, um auch gegen die Kleinen Gegner erfolge zu feiern. Nach einem kurzen Abstecher nach Deutschland um den Piefke zur Bahn zu bringen (wer die Ironie findet, darf sie gern behalten) ging es über Linz, wo im McDonalds noch ein Rapidfantreff stattfand, zurück. Wobei es während der ganzen Fahrt eigentlich Wahnsinn war, wie viele zum Auswärtsmatch unterwegs waren. Das alle in Linz rasten war eigentlich nur das recht beeindruckende Finale davon.







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